Freund der Gottgeweihten

Zur Zeit der Ein­wei­hung ver­leiht der Guru seinem Schüler einen neuen Namen und bestä­tigt damit seine spi­ri­tu­elle Geburt und seine spi­ri­tu­elle Natur. Nachdem Guru­deva an der Feu­er­ze­re­monie teil­ge­nommen hatte, die den Ritus der Ein­wei­hung beendet, ver­kün­dete Ācārya­deva seinen neuen Namen vor den anwe­senden Vaiṣṇavas:

Gaura-Nārāyaṇa ist ein Name der Höch­sten Per­sön­lich­keit, die im Kali-Yuga erschien, um nāma-saṅkīrtana, das gemein­same Chanten der Hei­ligen Namen, zu ver­breiten. Jetzt ist Śrīman Nārāyaṇa zu Gaura-Nārāyaṇa geworden, weil er ein kraft­voller Pre­diger sein wird, der den saṅkīrtana-dharma ver­breitet. Er wird auch mit dem Titel ‚Bhakta-Bāndhava‘ gewür­digt, da er ein großer bhakta und ein bānd­hava, ein Freund aller Lebe­wesen, ist. Bhakta-Bāndhava Gaura-Nārāyaṇa wird der Freund der bedingten Seelen sein, indem er zuerst ihre Zunei­gung und ihr Ver­trauen gewinnt und ihnen dann zeigt, dass der ein­zige Weg, unver­gäng­li­ches Glück zu erlangen, darin besteht, in der Gemein­schaft der Gott­ge­weihten die Hei­ligen Namen zu chanten. Wie ein Stein der Weisen wird er sie in Gott­ge­weihte ver­wan­deln und wie ein Freund für sie sorgen, ohne nach seinem eigenen Wohl zu schauen.

Ein bhakta ist jemand, der bhakti für Bha­gavān besitzt und unab­lässig dem Herrn und Seinen Geweihten dient. Die bhaktas und Bha­gavān ver­bindet eine unzer­trenn­bare Bezie­hung, geformt durch ihre gegen­sei­tige lie­bende Hin­gabe. Im Ādi-Purāṇa ver­si­chert Kṛṣṇa Arjuna: asmākaṁ bānd­havā bhaktā / bhak­tānāṁ bānd­havā vayamDie Geweihten sind Meine lieb­sten Freunde und Ich bin der liebste Freund Meiner Geweihten. Weil die Gott­ge­weihten Kṛṣṇas engste Freunde sind und Er Ihr eng­ster Freund ist, wissen die Geweihten, wie sie andere mit Kṛṣṇa ver­binden können, ohne sich selbst von Ihm zu ent­fernen. Unter allen seinen Geweihten sind die Vra­ja­devīs die erha­ben­sten. Diese Vra­ja­devīs kamen in Gau­ra­sun­daras Spielen als Seine Gefährten mit herab und erweckten Liebe zu Kṛṣṇa in allen Herzen. Bhakta-Bāndhava Gaura-Nārāyaṇa wird, ihren Fuß­stapfen fol­gend, dabei helfen, alle zur Zuflucht von Kṛṣṇas Lotosfüßen zu führen.“

Als die Anwe­senden diese begei­sternden Worte Ācārya Kes­arīs hörten, applau­dierten sie. Später sprach Ācārya Kesarī allein mit Śrīla Guru­deva: „Seit du in den āśrama gekommen bist, bin ich sehr von deiner bhakti angetan, die sich daran zeigt, dass du immerzu bereit bist, den Gott­ge­weihten zu dienen. Du dienst ihnen nicht nur, son­dern schließt auch enge Freund­schaft mit ihnen. Des­wegen habe ich dich Bhakta-Bāndhava genannt. Deine Liebe zu Bha­gavān macht dich zu einem Freund aller Geweihten, ja genau­ge­nommen aller Seelen. Novizen, die in den Tempel ziehen, erin­nern sie sich oft an ihr mate­ri­elles Leben zurück und sehen sich nach der Wärme und der Fami­lien, die sie hinter sich gelassen haben. Ich wün­sche mir, dass du dich um die neuen sādhakas mit sol­cher Zunei­gung küm­merst, dass sie ihre frü­heren Bezie­hungen ver­gessen und die Kraft auf­bringen, dem spi­ri­tu­ellen Pfad zu folgen. Sei jeder­manns Freund, indem du jeden mit Kṛṣṇa, der Quelle unge­trübter Liebe, ver­bin­dest. Dank deiner Hin­gabe kannst du die Leute, die du triffst, anziehen und ihnen ihre wahre Natur bewusst­ma­chen. Sammle die Herzen und weihe sie Kṛṣṇa, ohne das Ver­dienst dafür in Anspruch zu nehmen. Handle zur Freude der guru-varga und sieh in allem das Wirken von Bhakt­idevī selbst.“

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