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ls Polizeikommissar bereiste Śrīla Gurudeva viele Gegenden in Bihar. Wo immer er hinkam, suchte er nach echten sādhus mit der Hoffnung, einem transzendentalen Guru zu begegnen. Er bereiste auch die Himalayas und viele andere Gegenden Indiens, war aber nie völlig überzeugt von den sādhus, die er traf. Einmal sah er einen Gauḍīya-Vaiṣṇava-sādhu, der durch die Straßen wanderte, laut die Heiligen Namen Caitanya Mahāprabhus rief und sich in spiritueller Verzückung am Boden wälzte. Als er ihn sah, wuchs Gurudevas Geschmack am bhajana.
Während seiner Reisen im Staatsdienst beobachtete er auch einmal eine Gruppe sādhus, die den Pañca-Tattva-Mantra chanteten: śrī-kṛṣṇa-caitanya prabhu nityānanda śrī-advaita gadādhara śrīvāsādi-gaura-bhakta-vṛnda, gefolgt vom Mahā-Mantra: hare kṛṣṇa hare kṛṣṇa kṛṣṇa kṛṣṇa hare hare, hare rāma hare rāma rāma rāma hare hare.
In einem passenden Moment sprach Gurudeva die sādhus an: „Warum chanten Sie zuerst śrī kṛṣṇa-caitanya, danach hare kṛṣṇa und am Ende die Namen Śrī Rāmas? Rāma erschien zuerst in Tretā-Yuga, Kṛṣṇa kam später im Dvāparā-Yuga und Caitanya Mahāprabhu schließlich im Kali-Yuga.“
Ein junger Mann aus der Gruppe erklärte: „Herr Polizist, wissen sie nicht, das Kali-Yuga das erste Zeitalter ist? Dvāparā bedeutet „das Zweite“ und Tretā „das Dritte“. Demnach chanten wir śrī kṛṣṇa-caitanya zuerst. Caitanya Mahāprabhu ist Kṛṣṇa selbst in Gestalt eines Gottgeweihten, der sich inkarnierte, um die saṅkīrtana-Bewegung zu verbreiten, Kṛṣṇa ist der Zweite, darum chanten wir dann hare kṛṣṇa, und zum Dritten chanten wir hare rāma.
Śrīla Gurudeva lachte über die schlaue Antwort des jungen Mannes und ging weiter. Als Gurudeva nach Hause kam, schlug er den mahā-mantra in verschiedenen Hindi-Büchern nach. Dort fand er hare rāma vor hare kṛṣṇa stehen.
1945 kam eine Gruppe Gauḍīya-Vaiṣṇava-sādhus an den Ort, an dem Gurudeva als Polizeikommissar diente. Zu ihnen gehörten Śrīpāda Narottamānanda Brahmacārī (bekannt als Bhaktikamala), Tridaṇḍi Svāmī Bhaktikuśala Narasiṁha Mahārāja und Śrī Rādhānātha Prabhu.
Śrīpada Narottamānanda Brahmacārī war ein Schüler Śrīla Bhaktisiddhānta Sarasvatī Ṭhākura Prabhupādas. Er war einer der Hauptmissionare unter der Führung seines älteren Gottbruders, des weithin bekannten Ācārya Kesarī Śrīla Bhakti Prajñāna Keśava Gosvāmī Mahārāja, welcher selbst einer der engsten und vertrautesten Schüler Śrīla Bhaktisiddhānta Sarasvatī Ṭhākuras war. Śrīpāda Narottamānanda Brahmacārī predigte erfolgreich in den Städten und Dörfern Bihars und Bengalens, wie Patnā, Rājmahal und Bhāgalpura.
Während die Welt auf ein Ende des Zweiten Weltkriegs hoffte, rang die britische Regierung mit dem Einfluss von Gandhi, Subhash Candra Bose, Nehru und anderen Revolutionsführern, die versuchten, Indien von der britischen Fremdherrschaft zu befreien. Wegen der Spannungen zwischen den indischen Nationalisten und dem britischen Regime überwachte die Regierung die reisenden sādhus, denn sie verdächtigte die Revolutionäre, sich als sādhus zu verkleiden, um sich frei bewegen und Verschwörungen organisieren zu können.
Als die Gauḍīya-Vaiṣṇava-sādhus zum Missionieren nach Sāhebaganja in Bihar kamen, wurde Śrīla Gurudeva beauftragt, ihre Absichten zu erforschen. Er war erfreut über diese Gelegenheit, denn er suchte immer nach reinen Gottgeweihten. Die sādhus waren eingeladen worden, für sieben Tage im Haus eines hohen Beamten, Herrn Banarji, zu sprechen. Gurudeva bat um sieben Tage, um sich ein genaues Bild von ihnen machen zu können. Er erhielt Erlaubnis und wurde angewiesen, im Anschluss einen Bericht an die Zentrale nach Kolkata zu senden.
Śrīpāda Narottamānanda Prabhu war ein brillanter Gelehrter. In seinen Vorträgen sprach er über die Lehren des reinen Gottgeweihten Prahlāda, beleuchtete die Wahrheiten über die Seele, die höchste Seele und die Geheimnisse von bhakti, die in reine Liebe zu Kṛṣṇa münden. Śrīpāda Narottamānanda Prabhu sprach Sanskrit, Bengalisch und Englisch. Śrīla Gurudeva sprach Hindi und Englisch, verstand aber nur wenig Bengalisch. Nach den Vorträgen stellte Gurudeva Śrīpāda Narottamānanda Prabhu Fragen über die Gauḍīya-Philosophie und unterhielt sich mit ihm in Englisch. Die anderen Gottgeweihten freuten sich über Gurudevas aufrichtiges Interesse. Sie sahen sein tiefes Vertrauen und sein Wissen über die Schriften und verstanden, dass er aus einer Vaiṣṇava-Brāhmaṇa-Familie stammte.