Danach führte Ācārya Kesarī die Pilger zur Grabstätte des Chand Kazi. Dort erzählte er, wie Chand Kazi ein Geweihter des Herrn wurde. Als Chand Kazi während Mahāprabhus kīrtana eine Mṛdāṅga zerbrochen hatte, rief der Herr Seine Gefährten zu sich und sagte: „Heute Nacht werden wir zum Haus des Kazis gehen und ihm das Ausmaß seines Fehlers bewusstmachen.“
Unzählige Einwohner Navadvīpas, selbst solche, die vorher gegen Mahāprabhus kīrtana waren, kamen zu einem gewaltigen Umzug zusammen. Begleitet von donnerndem mahā-saṅkīrtana, führte der Herr den Marsch zum Haus des Kazis. Als der Kazi sah, dass sich eine riesige Menschenmenge mit drohend geschwungenen Fackeln und tosendem saṅkīrtana seiner Residenz näherte, bekam er panische Angst und versteckte sich in einer Kammer. Mahāprabhu und Seine Gefährten traten vor das Tor und riefen den Kazi. Als dieser aber nicht kam, brachen sie die Tür auf und brachten ihn zu Mahāprabhu.
Der Kazi flehte um Gnade: „Ich habe ein schreckliches Vergehen begangen“, sagte er, „bitte verzeihe Sie mir! Letzte Nacht träumte ich von einem furchterregenden Halb-Mensch-halb-Löwen, der mir meine Brust mit seinen Klauen aufriss und drohte, mich zu töten, falls ich noch einmal Seinen saṅkīrtana unterbinden würde. Ich verspreche, dass von diesem Tag weder ich noch meine Nachkommen jemals wieder die saṅkīrtana-Bewegung behindern werden.“
Der Kazi wurde zu einem Gottgeweihten, der es liebte, die Heiligen Namen zu chanten. Als er aus dieser Welt verschied, veranlasste Mahāprabhu, dass ihm ein Grabmal gebaut und ein goloka-campaka-Baum gepflanzt wurde. Selbst heute, nach 550 Jahren, steht dieser Baum hier und zeigt wunderbarerweise Abbildungen verschiedener Inkarnationen des Herrn in seinem Stamm und seinen Ästen.
An der Grenze zu Sīmantadvīpa und Antardvīpa liegt das Haus Śrīdharas. Dort holte Nimāi Paṇdita täglich Gemüse von Śrīdhara, der nach materiellen Maßstäben arm war. Nachdem Er den Kazi berichtigt hatte, kam Mahāprabhu zu seinem Haus und ruhte sich mit seiner gesamten saṅkīrtana-Gruppe aus. Der Herr stillte Seinen Durst mit Wasser aus Śrīdharas löchrigem Eisentopf und verherrlichte Śrīdharas Hingabe vor Seinen Geweihten.
Mahāprabhu stritt oft mit Śrīdhara über seine Gemüsepreise und verlangte seine Waren umsonst. Er sagte zu Śrīdhara: „Dein Gemüse ist süß und rein. Ich bin nicht zufrieden mit dem, was andere Verkäufer anbieten. Nur für dein Gemüse komme ich jeden Tag hierher.“
Als Mahāprabhu während Seiner Vierundzwanzig-Stunden-Ekstase Seine verschiedenen Formen als Höchster Herr offenbarte, rief Er bewusst nach Śrīdhara und gewährte ihm Seinen Darśana.