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rīla Bhak­ti­ve­dānta Nārāyaṇa Gos­vāmī Mahārāja ist ein ewiger Gefährte Rādhā-Kṛṣṇas im tran­szen­den­talen Reich von Vraja und von Ihnen gesandt, um vraja-bhakti, die gött­liche Liebe der Ein­wohner Vrajas, in der mate­ri­ellen Welt zu ver­breiten. Er lebte ein ideales Leben als selbst­ver­wirk­lichter ācārya in der unun­ter­bro­chenen Nach­folge spi­ri­tu­eller Mei­ster der Brahmā-Madhva-Gauḍīya-Sampradāya. Er ist ein Nach­fahre Cai­tanya Mahāprabhus. Dies ist sein wahrer Stamm­baum. Śrīla Guru­devas Geburt an einem bestimmten Ort und in einer bestimmten Familie ist ein Akt der Barm­her­zig­keit für diese Men­schen, aber er wird nicht wie ein gewöhn­li­cher Mensch geboren.

na karma-bandhanaṁ janma vaiṣṇa­vānāṁ ca vidyate
viṣṇor anu­ca­ratvaṁ hi mokṣam āhur manīṣiṇaḥ
Padma-Purāṇa

Ein Vaiṣṇava wird nicht unter dem Gesetz des Karmas geboren. Seine Geburt und sein Ver­scheiden sind tran­szen­dental. Die Weisen erklären, dass die Diener Viṣṇus ewig im befreiten Dienst des Herrn beschäf­tigt sind und folg­lich nicht den Gesetzen der mate­ri­ellen Natur unterstehen.

Śrī Guru ist tran­szen­dental und direkt mit der tran­szen­den­talen Welt ver­bunden. Der Schüler hat die Pflicht, diese tran­szen­den­tale Natur der spi­ri­tu­ellen Mei­ster in der Schü­ler­nach­folge zu ver­herr­li­chen. Jemand, der den Guru in Bezie­hung zur mate­ri­ellen Welt betrachtet oder nur seine scheinbar gewöhn­li­chen Tätig­keiten in Betracht zieht, nicht aber seinen spi­ri­tu­ellen Cha­rakter und seine spi­ri­tu­ellen Lehren, betrügt sich selbst. Um Śrī Guru richtig zu ver­stehen, muss man seine Lehren durch die Augen der Schriften sehen, unter der Füh­rung von Vaiṣṇavas, die ihm treu nachfolgen.

Śrī Guru hegt keine Wün­sche nach irgend­etwas in dieser Welt, denn seine Bezie­hung zur mate­ri­ellen Welt besteht darin, hier die Herr­lich­keit des gött­li­chen Paares, Rādhā-Kṛṣṇa, zu ver­breiten. Weil Śrī Guru nicht an den zeit­wei­ligen Dingen hängt, wird er auch nie­manden in die Irre führen, indem er irgend­etwas zur welt­li­chen Exi­stenz Gehö­rendes lob­preist. Er wird keine welt­li­chen frommen Hand­lungen (karma), Ent­sa­gungen (tapasya) oder trockenes phi­lo­so­phi­sches Wissen (jñāna) pre­digen. Weil er in den glück­se­ligen Dienst zu Śrī Rādhā-Kṛṣṇa ver­tieft ist, sind seine nek­tar­haften Worte, die Ihren Ruhm beschreiben, die Medizin, die die Krank­heit des Lebe­we­sens heilt, immer wieder geboren zu werden und zu sterben. Śrī Guru ver­bindet so die Seelen, die in der mate­ri­ellen Knecht­schaft leiden, mit dem höch­sten Ganzen und erfüllt ihr inner­stes Bedürfnis nach einer lie­benden Beziehung.

Um die Seelen zu retten, die unter dem Ein­fluss māyās, der mate­ri­ellen Energie, leiden, sendet Kṛṣṇa seine geliebten Gefährten, die Erwei­te­rungen Seiner gött­li­chen Kraft sind. Würde Kṛṣṇa direkt Seine eigenen Erwei­te­rungen schicken, wäre dies für die bedingten Seelen nicht so hilf­reich. Des­halb bittet er Śrī­matī Rād­hārāṇī: „Wenn Deine mäch­tigen Erwei­te­rungen in die mate­ri­elle Welt kommen, befreien sie das gesamte Uni­versum. Bitten sende sie. Sie sind mehr als befä­higt, die ver­lo­renen Seelen zurück nach Hause zu Mir zu bringen.“

Zu Beginn der Schöp­fung stat­tete Śrī Kṛṣṇa Brahmā, den „Archi­tekten“ des Uni­ver­sums, mit Wissen und Kraft aus. Ermäch­tigt durch die gött­liche Energie reicht die Brahma-Madhva-Gauḍīya-Schülernachfolge in einem unun­ter­bro­chenen Fluss reiner Hin­gabe bis in die heu­tige Zeit herab, von Śrī Brahmā über Śrī Nārada, Śrī Veda­vyāsa, Śrī Madhvācārya, Śrī Pad­manābha, Śrī Nṛhari,  Śrī Mād­hava, Śrī Akṣobhya, Śrī Jaya­tīrtha, Śrī Jñāna­s­indhu,  Śrī Day­ā­nidhi, Śrī Vidy­ā­nidhi, Śrī Rājendra, Śrī Jayad­harma, Śrī Puruṣottama-Tīrtha, Śrī Brahmaṇya-Tīrtha, Śrī Vyāsa-Tīrtha, Śrī Lakṣmīpati-Tīrtha, Mād­ha­vendra Purī und Śrī Īśvara Purī, wie auch über Nity­ān­anda Prabhu und Advaita Ācārya.

Śrī Cai­tanya Mahāprabhu seg­nete Śrī Īśvara Purī, indem Er Ein­wei­hung von ihm annahm. Von Śrī Cai­tanya Mahāprabhu ging die Nach­folge durch Śrī Svarūpa Dāmo­dara und die Sechs Gos­vāmīs über auf Śrī Kṛṣṇa­dāsa Kavirāja Gos­vāmī, Śrī Narot­tama Dāsa Ṭhā­kura, Viś­vanātha Cakrav­artī Ṭhā­kura, Śrī Bala­deva Vidy­āb­hūṣaṇa, Jagan­nātha Dāsa Bābājī Mahārāja, Śrīla Bhak­ti­vi­noda Ṭhā­kura, Śrī Gau­ra­kiśora dāsa Bābājī und Śrīla Bhak­ti­sid­dhānta Saras­vatī Ṭhā­kura Prab­hupāda, der die gesamte Welt mit dem Strom reiner Liebe über­flu­tete, wie er von Śrī Cai­tanya Mahāprabhu gelehrt und vor­ge­lebt worden war. Zwei der füh­renden unter den vielen her­aus­ra­genden Schü­lern Prab­hupāda Saras­vatī Ṭhā­kuras waren Śrīla Bhak­ti­pra­j­ñāna Keśava Gos­vāmī Mahārāja und Śrīla Bhak­ti­ve­dānta Svāmī Mahārāja. Und die füh­renden Schüler Śrīla Bhak­ti­pra­j­ñāna Keśava Gos­vāmī Mahārāja waren Śrīla Bhak­ti­ve­dānta Vāmana Gos­vāmī Mahārāja und Śrīla Bhak­ti­ve­dānta Nārāyaṇa Gos­vāmī Mahārāja.

Sri Guru-Darsana

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